strohwitwer, relish & chutney

Meine Holde ist dieses Wochenende mal mit Freundinnen unterwegs. Dazu treffen sich die Vier, die inzwischen über das Land verteilt wohnen, in einer anderen Stadt und kochen, feiern und reden. Dieser letzte Part lässt uns Partner – wir haben uns alle einmal kurz kennen gelernt – vor diesen Treffen immer ein wenig zittern. Vier Frauen haben stundenlang Zeit auch über uns und unsere Fehler zu reden. Kann man da als Mann nicht nur verlieren? Naja, ich wünsche ihnen jedenfalls viel Spaß!

Für mich heißt das jedenfalls, dass ich dieses Wochenende allein bin. Das Essen ist etwas ungesünder, die Wohnung etwas unordentlicher und ich ziehe mich auf eine kleine Insel namens “heut-mach-ich-mal-nix” zurück.
Üblicherweise gehe ich dazu auf einer gut gepolsterten (und extra dafür hergerichteten) Fläche im Wohnzimmer in eine Körperhaltung, die nahezu horizontal ist. Das ganze findet recht erdnah statt, da es die Abstellfläche für Bier und Leckereien erheblich vergrößert. Und dann werden große Filme auf den Bildschirm gelegt, die teilweise schon Wochen und Monate vorher für diesen Zweck zur Seite gelegt wurden. Ich bitte um Verständnis, dass die mich ereilenden Kontaktanfragen zu diesen Zeiten manchmal einfach nicht bearbeitet werden können.

So viel jedenfalls zu dem Bild des Grauens, dass sich dann hier bietet. Es ist aber auch nicht die ganze Wahrheit. Heute war ich zum Beispiel schon fleißig. Ich war auf dem Markt und habe Gemüse und Obst geholt. Meine Liebste ließ mich kurz vor der Abreise nämlich wissen, dass sie Gurken-Relish sehr gerne möge, unseres leer sei und es gar nicht schwer sei, das selber zu machen. Ich hatte in diesem Moment mein ► Appell-Ohr wohl auf Empfang und auch Lust mich in der Küche zu beschäftigen.
Was ich also gemacht habe ist ein Gurken-Relish (grob wie ► hier, aber eigene Gewürz-Zusammenstellung) und (weil ich es so gerne mag) ein Paprika-Mango-Chutney (fast genau nach ► diesem Rezept). Beides unterscheidet sich in der Grundrezeptur nicht wirklich – Essig, Zucker, Zwiebel, Gewürze, Kräutern und das jeweilige Obst oder Gemüse. Was unterscheidet die beiden (► Chutney und ► Relish) eigentlich? Die Wikipedia-Artikel haben mir dabei nicht weit geholfen. Ich habe dann im Internet danach gesucht und folgendes von diversen Experten zusammen getragen:

Relish ist englisch und Chutney ist indisch.
Ein Relish ist flüssiger als ein Chutney.
Relish kann auch kalt zubereitet werden (oder wird nur kurz gekocht) und zieht dann durch.
Ein Chutney ist ein Relish.
Chutney ist püreeartig und Relish hat mehr Stückchen.
Relish hat einen höheren Gemüse- und Chutney einen höheren Fruchtanteil.
…und mein Liebling: Das können nur Profis unterscheiden!

Die Experten des Internets sind sich also auch nicht einig. Der zweite Topf kocht gerade ein, die Wohnung riecht super, mir reicht es, dass das Resultat gut schmeckt und jetzt wird es wieder Zeit für die oben genannte Insel. Ich wünsche ein entspanntes Wochenende.

Ach Schatz, und falls du dies hier schon unterwegs liest: Die dritte Maschine Wäsche ist auch schon drin. Ich mach ganz sicher nicht nur Unfug!

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